Mein Autorenalltag
Mein Arbeitsalltag ist wie bei allen Selbständigen selber einteilbar. Das ist gut und schlecht zugleich. Einerseits kann ich meinen Tag beginnen, wann immer ich will, genauso beenden, wann ich möchte. Das hört sich traumhaft an, oder? Aber dahinter liegt viel Selbstdisziplin, die ich nicht immer gleich gut aufbringe. Aber wie man so schön sagt: ohne Fleiß kein Preis. Wenn man nicht arbeitet, kommt auch nichts heraus. Dass ich gefühlt ewig an einem Buch sitze, macht es nur noch schwieriger. Da kommt einem schon mal die Ausrede dazwischen: Ach um einen Tag später oder nicht kommt es auch nicht darauf an. So wird aus einem freien, bald zwei, drei oder mehr Tage, an denen man nichts tut. Ich habe für mich schnell herausgefunden, dass mir tägliche Routinen den richtigen Schwung vorwärtszukommen verleihen. Inzwischen hasse ich es sogar, wenn mein Flow gerade so gut läuft und wir in den Urlaub fahren. Ja, du hörst richtig.
Es ist nicht so, dass ich Urlaub nicht auch liebe, aber jedes Mal danach habe ich riesige Anlaufschwierigkeiten in meine Arbeitsroutine zurückzufinden. Da verliere ich viele Tage, meist sogar Wochen, an denen ich prokrastiniere, was das Zeug hält. Ich kann mich dann auf überhaupt nichts konzentrieren. Meist schaffe ich es nicht einmal, mich hinter den Schreibtisch zu setzen. Die Tage vergehen und ich gehe abends frustriert ins Bett. Wieder ein Null-Tag, wie ich solche Tage nenne, an denen ich nichts auf die Reihe kriege.
Also, für mich ist die tägliche Routine alles!!!
Morgenroutine
Ich versuche jeden Morgen zur selben Zeit, wie mein Mann aufzustehen, was nicht immer gelingt. Also um halb sieben wird gefrühstückt. Spätestens um halb acht bin ich, als Morgenmuffel, ganz sicher auf. Wenn mein Mann zur Arbeit fährt oder, wie jetzt in sein Büro verschwindet, setze ich mich mit einer Tasse Kaffee, meinem iPad und dem Produktivitätsplaner auf die Couch. Während ich so langsam, mit Hilfe meiner Ration Koffein, in die Gänge komme, checke ich meine Mails. Das, was ich beantworten kann, erledige ich sofort, sonst wird‚s im Planer notiert. Dann schaue ich auf Instagram und Facebook vorbei, wo ich auch alle Anfragen, Verlinkungen beantworte. Zum Schluss gucke ich meinen Tagesplan an und ergänze, wenn noch etwas Außerordentliches dazu kommt.
Immer anfangs Woche verteile ich meine To-do-Liste auf die verschiedenen Tage. Falls ich mal was nicht erledigt habe, kommts auf den nächsten Tag.
Danach kann`s losgehen.
Wocheneinteilung
Wenn nicht gerade eine Veröffentlichung oder Verlosung ansteht, arbeite ich am liebsten von Montag bis Donnerstag an meinem jeweiligen Schreibprojekt. Der Freitagmorgen ist reserviert für den Hausputz, den ich gerne mit Begleitung eines Hörbuchs hinter mich bringe. Parallel eine Geschichte vorgelesen zu bekommen, beflügelt mich und hat oft sogar die Wirkung, dass ich mehr putze als geplant, weil ich weiterhören will ;).
Am Nachmittag folgt dann die Erledigung anderer Dinge, wie Newsletter oder Beiträge hier auf der Webseite zu schreiben. Fotografieren für meine sozialen Medien, meinen Etsy-Shop oder Bildagenturen. Fotos vorbereiten, je nachdem wofür sie nachher verwendet werden. Meine sozialen Medien und meinen Etsy-Shop bedienen. Bezahlungen tätigen und vieles mehr. Wenn`s mal zu viel geworden ist, landet noch was auf den kommenden Montagmorgen oder muss wieder bis zum nächsten Freitag warten.
Wenn mir alles zu viel wird, weil ich mich wieder einmal selber überfordere, nehme ich den Mittwochnachmittag frei, um mal eine Freundin zu treffen oder einfach spazieren zu gehen. So fern es möglich ist, lege ich alle drei Monate einen Doppamin-Fastentag ein, obwohl ich eigentlich jetzt schon meine soziale Medien-Zeit gedrosselt habe. Das ist ein Tag, an dem mich nur meine Notizbücher begleiten. Handy, iPad, TV und Computer bleiben ausgestellt. Auch gelesen wird nicht. Den Tag verbringe ich alleine mit mir und meinen Gedanken. Da fahre ich total runter. Ich komme an solch einem Tag zwar nicht weiter bei meinem Schreibprojekt, aber danach kann ich viel fokussierter arbeiten. Leider sind diese Tage das letzte Jahr rar gewesen, da ich nie mehr alleine zu Hause war, seit die Corona-Pandemie begonnen hat.
Mein eigener Produktivitatsplaner

Der Planer ist in allen Buchhandlungen oder Online bei Exlibris, Orell Füssli und co. bestellbar.
Arbeitszeiten
Wie schon gesagt, ist für mich eine Routine ganz wichtig. So fange ich morgens zwischen sieben und acht Uhr an. Betten und die Räume lüften mache ich zwischendurch, wenn ich mir mal etwas zu trinken hohle oder einfach mal das Gefühl habe aufstehen zu müssen. Halb zwölf beginne ich mit dem Kochen, wenn mein Mann nicht mehr im Home-Office arbeitet, ist das die Zeit, wo ich mit dem Hund eine Runde rausgehen muss. Dann wird gegessen.
Um ein Uhr, wenn ich am Morgen später angefangen habe, sonst um halb zwei gehts wieder los. Zwischen fünf und halb sechs ist dann Feierabend. Die jeweiligen halben Stunden sind mein Ausgleich vom frühen Morgen, wenn ich nicht aus den Federn gekommen bin oder falls ich gerade nicht aufhören kann, weil ich extrem im Flow bin. Abends und an den Wochenenden arbeite ich nie, denn da ist für uns Familienzeit angesagt.
Wie du siehst, handhabe ich meinen Autorenalltag so, als würde ich in einem Büro arbeiten. Klar habe ich noch die Möglichkeit es mir auf der Terrasse oder sonst wo gemütlich zu machen. Das ist ja aber vielleicht bald kein Privileg einer Selbständigen mehr, falls sich das Home-Office etablieren sollte.
Auf Schreibtagebuch erfährst du mehr über mein Autorendasein.
Für heute sage ich mal „Adieu“ 😉
Deine
