Ja, genau. Ich will abnehmen wie fast jedes Jahr. Aber diesmal habe ich gerade mal fünf Tage durchgehalten. Dies bedeutet nicht, dass ich jetzt nicht mehr abnehmen möchte. Nein. Ich habe einfach genug von Kalorienzählen und sonstigen Hungerkuren. Überall wird propagiert, dies wäre keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung. Dieser ewige Kampf gegen den Jo-Jo-Effekt anzukämpfen beweist, dass dem nicht so ist. Ich gehe immer ganz entschlossen vor und ziehe das durch, solange ich kleine Erfolge sehen kann. Wenn ich all die Kilos zusammenzählen würde, die ich in meinem Leben schon abgenommen habe, dann wäre ich nur noch ein Strich in der Landschaft und ganz bestimmt nicht mehr lebensfähig. Aber immer spätestens nach zwei Jahren war alles wieder da und manchmal noch ein paar Kilo darüber. Es ist eine Neverending- Angelegenheit. Kein Wunder hört sich das für mich so fantastisch an. Essen bei Hunger und was man möchte. Aufhören, wenn genug ist, ohne Völlegefühl und das damit einhergehende Magendrücken, wo man sich kaum noch bewegen kann. Nicht immer ans Essen zu denken oder sich mit der nächsten Mahlzeit befassen zu müssen.
Mein Ziel ist intuitives Essen wieder zu erlernen
Im Dezember bin ich mal beim Durchscrollen der Expressnachrichten in meinem Handy auf eine Werbung gestoßen. Eine Ärztin hat da ein Programm auf die Beine gestellt, um anderen Menschen beim Wiedererlernen des intuitiven Essens zu helfen. Meine Neugierde war sofort geweckt, denn ich kannte mal eine Frau, die genau so abgenommen hatte. Das war aber vor etwa gut fünfzehn Jahren. Sie hatte ihr »Müsli«, dass sie sich zum Mittagessen gekauft hatte, einfach halb aufgegessen weggepackt. Sie hätte gerade keinen Hunger mehr, meinte sie. Einige Wochen später sah ich sie wieder und sie war wirklich sicher um zehn Kilo schlanker. Ihr Rezept war auf ihr Sättigungsgefühl zu hören.
Also habe ich bei dem gratis Video zugehört. Danach war ich begeistert und fand, das wäre sicherlich der beste Ansatz ever, aber ob der bei mir helfen würde, das bezweifelte ich. Das war auch der Grund, wieso ich erst einmal anfangs Jahr mit Kalorienzählen angefangen habe. Doch das ewige zählen und ans Essen denken ging mir so auf den Keks. Genau wie das unangenehme Hungergefühl, wenn ich ins Bett ging, mich fertigmachte. Ich hatte keine Lust mehr.
Dann stieß ich wieder auf die Werbung. Google weiß natürlich immer, was man sehen will ;).
Okay dieses eine Mal war ich froh. Der Preis für das Programm war recht hoch, deshalb fragte ich meinen Mann, ob er vielleicht auch mitmachen würde und er war sofort bereit. Der Preis geteilt durch zwei, ist dann auch nicht mehr so teuer, war mein Gedanke.
Und nun?
Und nun, fragst du dich bestimmt.
Seit dem sechsten Januar sind wir dabei. Nachmittag gehen wir begleitet durch ein Aktiv-Audio spazieren und am Abend vor dem Einschlafen hören wir auch, was diese Mareike Awe uns zu sagen hat. Danach schlafen wir mit einem Audio ein. Die Waage mussten wir wegpacken und einen Vertrag unterschreiben, dass wir sie nicht hervorholen, bis das Programm zu Ende ist. Durch das aufmerksame Essen schlage ich mich nicht mehr mit einem unangenehmen Völlegefühl herum. Ich fühl mich rundum wohl, habe keinen Hunger, ansonsten nehme ich mir was. Auch Süßes darf mal sein, wenn mir danach ist, was überraschenderweise selten vorkommt. Da es mir jederzeit erlaubt ist zu nehmen, was ich gerade möchte, ist der Drang nach Süßem oder Salzigem kaum noch da. Ob ich abgenommen habe, wird sich noch zeigen. Am Ende des Programms werde ich mich wiegen, dann sehen wir es, aber bis dahin genieße ich unser Projekt, das sich ganz stark um das gehypte Thema Achtsamkeit und nicht nur ums Essen dreht. Sich lieben, mit allen Ecken und Kanten, im Hier und jetzt zu sein und alles zu genießen.
Das Ganze hilft uns, meinem Mann und mir, ein bisschen vom Thema Corona abzulenken und die Zeit, die wir sowieso zu Hause verbringen müssen, sinnvoll zu nutzen.
Ich werde hie und da mal meine weiteren Erfahrungen hier mitteilen, wenn dich das interessiert, dann schau gerne vorbei.
Bis bald!
Deine