Das Kreuz mit den sozialen Medien
Man kann nicht ohne aber auch nicht mit den sozialen Medien. Momentan merke ich wie ich richtiggehend soziale Media-müde bin. Ich mag nicht mehr jeden Tag an den nächsten Post denken müssen und täglich ein bis zwei Stunden auf Insta verbringen, wo ich doch eigentlich an meinem Manuskript arbeiten sollte.
Mit Schrecken habe ich nämlich festgestellt, dass ich durchschnittlich etwas mehr als 11 Stunden pro Woche auf Insta und Facebook bin. Da könnte ich monatlich fünf Tage mehr an meinen Büchern arbeiten. Das finde ich schon erschreckend.
Es gab im letzten Jahr oft ganze Morgen oder Nachmittag, wo mich Insta an sich gefesselt hatte. Die sind bei den oben genannten 11 Stunden nicht mitgerechnet.
Es schluckt enorm Zeit, wenn man einigermaßen eine ansprechende Reichweite generieren will. Weil man sich aber so viel damit beschäftigt ist man weniger fokussiert bei der eigentlichen Arbeit – bei mir ist es das Schreiben.
Meiner Ansicht nach hat mein Vorwärtskommen mit meinen Büchern sehr darunter gelitten. Zum Prokrastinieren ist Insta jedenfalls die geeignetste Plattform. Wenn ich dann doch geschrieben habe kam ich schlecht in meine Geschichte, weil ich doch möglichst schnell auf Kommentare auf Instagram antworten sollte, nachdem ich einen Post veröffentlicht hatte.
Die schwindende Followerzahl seit einem Jahr hat mich auch dauernd beschäftigt. Aber andere Fotos zu posten, machen bei mir keinen Sinn. Wenn ich danach gehe, welche meiner Posts am erfolgreichsten sind, dann müsste ich nur noch meine Haustiere fotografieren, die nichts mit dem Schreiben zu tun haben. Oder alltägliche Fragen stellen, wie nach beliebten Serien oder solches, was auch nichts mit meinen Büchern zu tun hat.
Vermutlich sind sowieso die allerwenigsten meiner Leser unter meinen Follower. Vorwiegend sind meine Follower Blogger oder Autoren. Was nichts Schlechtes ist. Viele der Blogger unterstützen mich tatkräftig und der Austausch in meiner Autorengruppe ist für mich auch sehr wichtig. Das hätte ich sonst nirgends. Es ist oft beruhigend und sehr lehrreich zu hören wie es anderen Autoren ergeht oder wie sie Dinge handhaben. Ich habe auf Insta und Facebook viele liebe Menschen kennengelernt, die ich nicht missen möchte.
Also, ich bin jetzt keinesfalls der Meinung, dass diese Plattformen schlecht sind.
Ich habe mich nur gefragt, was nutzt mir eine hohe Followerzahl auf Insta, wo die meisten sowieso bloß liken und davon die allerwenigstens meine Bücher kaufen? Rechtfertigt sich der Aufwand und die benötigte Zeit überhaupt? Hab ich unterm Strich nicht mehr davon, wenn ich mehr schreibe oder mich im Schreiben fortlaufend weiterbilde?
Wie komme ich überhaupt auf dieses Thema?
Letzte Woche habe ich in einem Newsletter gelesen, den ich erhalten habe, dass eine selbständige Unternehmerin ein ganzes Jahr lang einen Versuch gemacht hat. Ohne soziale Plattformen erfolgreich, war die Frage, die sie sich vorgängig gestellt hat. Sie hat dann gemerkt, dass dies ohne weiteres geht. Sie fand sogar, dass sie ohne, viel fokussierter gearbeitet hatte. Im Endeffekt kam sie weiter als mit Insta, Facebook und co. und hatte keine Einkommenseinbußen zu verzeichnen. Nach meiner Googelrecherche habe ich dann gemerkt, dass sich da ein Trend anbahnt, der in diese Richtung geht. Podcasts und Blogposts berichteten über geglückte Selbsttests ohne soziale Medien. Viele löschen ihre Accounts sogar ganz und sind glücklich und weniger gestresst. Das glaube ich sofort. Allerdings bin ich als Autorin auch abhängig genau von solchen Plattformen.
Mein Fazit
Wie gesagt, bin ich abhängig von den sozialen Medien, schon wegen der Werbemöglichkeiten, aber ich kann und werde den Konsum drastisch reduzieren. Zukünftig möchte ich meinen Fokus wieder mehr auf mein Schreiben legen. Natürlich muss ich da sichtbar bleiben, aber vielleicht reicht auch weniger. Im Augenblick versuch ich es auf eine halbe Stunde täglich und durchschnittlich einen Post in der Woche zu versuchen. Nichts mehr von täglichen Posts und vielen Likes, Kommentaren und schnellem Antworten.
Dadurch hoffe ich mir, ein bisschen Stress von den Schultern zu nehmen und bei meinem Manuskript schneller vorwärtszukommen.
Liebe Grüße
Deine